Altstadt

© Ina Beyer, Berlin

Die Altstadt – ein großes, buntes Durcheinander

Die Altstadt ist das Herz Jerusalems und erstreckt sich ungefähr über ein 1 km² großes Gebiet, das von einer 12 m hohen und 4080 m langen Stadtmauer umgeben ist. Über insgesamt 7 Stadttore hat man Zugang zum Inneren der Altstadt, die in 4 Bereiche unterteilt ist: das muslimische Viertel, das jüdische Viertel, das christliche Viertel und das armenische Viertel.

Im Gegensatz zur Neustadt Jerusalems mit ihren breiten und viel befahrenen Straßen, besteht die Altstadt Jerusalems aus vielen kleinen, lauten und engen Gassen, die Suqs genannt werden. Am meisten ist mir das muslimische Viertel in Erinnerung geblieben, denn dieser Teil ist ein einziger großer Basar mit vielen kleinen Geschäften. Hier sind die Menschenmassen am dichtesten gedrängt, und man kann sich gar nicht satt sehen an den vielen bunten Farben und den unzähligen Sachen, die hier zum Verkauf angeboten werden. Von allen Seiten rufen die Warenhändler und laden in ihre kleinen Geschäfte ein. Hier ist der beste Ort, um kleinen Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu kaufen. Einkaufen macht hier richtig viel Spaß, denn hier hat nichts feste Preise, und man kann mit dem Händler noch über die Höhe des Betrags verhandeln.

Es hat ein bisschen gedauert, aber mit ein bisschen Übung bekommt man den Dreh langsam heraus, und ich zahle inzwischen nicht mehr so viel wie bei meiner ersten Einkaufstour. Läuft man über das muslimische Viertel Richtung Westen, kommt man ins christliche Viertel, hier liegt direkt neben der Erlöserkirche die berühmte Grabeskirche. Der kleinste und unscheinbarste Teil der Altstadt ist das armenische Viertel, in dem die Menschen seit dem 5. Jahrhundert etwas zurückgezogen leben. Hier herrscht eine wohltuende und erholsame Stille, die zum Entspannen einlädt. Das jüdische Viertel ist das jüngste und hebt sich durch seine Modernität etwas von den anderen Teilen der Altstadt ab.

© DEI, Jerusalem

Geschichte

Die Größe der Altstadt hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert. Die heutige Stadtmauer existiert seit dem 16. Jahrhundert. Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Altstadt stark beschädigt und danach von Jordanien kontrolliert. Die Altstadt war in dieser Zeit nicht frei zugänglich, und insbesondere das jüdische Viertel verfiel. Das änderte sich erst wieder mit dem 6-Tage-Krieg 1967 und dem Wiederaufbau vieler Teile der Altstadt.