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Grabeskirche

© DEI Jerusalem

Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen

Das Haus ist die Grabeskirche, und die hat viele unterschiedliche Mieter, und das bedeutet auch jede Menge Zank. Hier gibt es 30 Kapellen von insgesamt sechs Konfessionen. Wenn man zum ersten Mal hier ist, dann dürfte es am interessantesten sein, zu sehen, wie viele christliche Pilger hier ihren Glauben intensiv ausleben,  und wenn man etwas mehr Zeit hat, findet man architektonisch beeindruckende Kapellen in der Grabeskirche.

Geschichte

Sie wurde unter Konstantin dem Großen errichtet. Insbesondere seine Mutter Helena spielte für das Christentum in Jerusalem eine große Rolle, denn sie suchte nach der Kreuzigungs- und Grabstätte Jesu. Sie veranlasste also eine Grabung und ist damit im weitesten Sinne, wie mein Opa, ein Archäologe gewesen. Eine Legende erzählt, dass sie  dabei sogar Teile des Kreuzes gefunden hat, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Helena und Konstantin ließen über diese Stelle eine Basilika errichten.

1767, als die muslimische Aufsicht genug von den dauerhaften Streitigkeiten unter den Christen hatte, erließ sie ein Gesetz, dass die Kirche unter den Konfessionen aufgeteilt wird. Deshalb gehören heute bestimmte Teile bestimmten Konfessionen. Die Grabeskirche wurde oft zerstört, aber auch immer wieder neu aufgebaut.

© Ina Beyer, Berlin

Ob die Grabeskirche tatsächlich der Platz der Kreuzigungsstätte ist, bleibt umstritten. Neben der Grabeskirche gibt es auch noch einen anderen Ort, den Christen als mögliche Kreuzigungsstätte in Betracht ziehen: das so genannte Gartengrab.

Das Jerusalem-Syndrom

Jedes Jahr  erkranken 50 bis 200 Menschen am so genannten Jerusalem-Syndrom. Dieses Syndrom befällt Touristen, die von der historischen Bedeutung der religiösen Stätten so überwältigt sind, dass sie beginnen zu glauben, sie seien Jesus, ein Prophet, Maria Magdalena oder sonst eine andere Figur der biblischen Geschichte.