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Yad Vashem

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

Bisher habe ich viele interessante Sehenswürdigkeiten zur Geschichte Jerusalems gesehen, aber nichts hat mir die Geschichte der Juden in neuerer Zeit so nahe gebracht wie der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem (das ist Hebräisch und bedeutet Denkmal und Erinnerung an die Shoa). Hinter dem Eingang liegt das Historische Museum, in dem ich der traurigen Geschichte der Juden unter dem Nationalsozialismus chronologisch gefolgt bin. Viele Bilder, Dokumente, Videos und Ausstellungsstücke erklärten mir detailliert die Geschehnisse. Es empfiehlt sich aber auch, mit einem Audioguide durch die insgesamt sieben Museumshallen, durch die man nacheinander geleitet wird, zu laufen. Am Ende des Museums kommt man in die „Halle der Namen“. In diesem runden Turm sieht man neben zahlreichen Bildern unzählige Ordner, in denen die Opfer dokumentiert werden, die der Vernichtungsaktion anheimfielen. Bislang sind 3 Millionen Namen und Schicksalsberichte verfasst worden. Der Besuch des Museums ist sehr bedrückend und beklemmend, und an vielen Stellen lief es mir eiskalt den Rücken runter. Yad Vashem ist aber nicht nur das Museum, sondern eine ganze Parkanlage, in der viele Mahnmale und Gedenkorte errichtet worden sind, u.a. anderem gibt es hier auch eine Gedenkstätte für die vielen Kinder. Dabei wird man durch eine dunkle Halle geführt, in der unzählige kleine Lichter leuchten und nacheinander Namen vorgelesen werden, jedes steht für eins der insgesamt 1,5 Millionen  Kinder, die während des Nationalsozialismus ums Leben kamen. Läuft man weiter durch den Park, sieht man, dass hier auch viele Bäume gepflanzt wurden in Gedenken an die Personen, die Juden vor der Vernichtungsaktion retteten. Auch wenn der Besuch in Yad Vashem einen sehr traurig und nachdenklich stimmen kann, so möchte ich doch jedem empfehlen, hierher zu kommen, denn nirgendwo sonst spürt man die enge Verbindung zwischen diesem Teil der jüdischen Geschichte und dem modernen jüdischen Staat.