Jerusalems andere Seite: Die moderne Metropole
Jerusalem ist heute nicht mehr nur die Altstadt, sondern ist weit darüber hinaus gewachsen. Insbesondere im Westen entstand eine moderne Metropole, die den europäischen Großstädten sehr ähnelt.
Verlässt man den Suq durch das Jaffa-Tor, ist man nach 100 Metern auf der Mamilla Avenue. Größer könnte der Unterschied nicht sein: vom orientalischen Markt auf eine Einkaufsstraße, die sich auch in New York oder Paris befinden könnte. Ganz in der Nähe befinden sich auch die Jaffa- und die Ben Yehuda-Street, eine lange Einkaufsmeile die man ganz gemütlich entlang schlendern kann, weil hier keine Autos fahren. Nur eine Straßenbahn tuckert neuerdings die Straße entlang. Die Bewohner leben hier einen grundlegend anderen, weitaus westlicheren Lebensstil. Wenn nicht gerade Schabbat ist (Freitagabend bis Samstagabend), dann findet hier das Leben statt. Ein besonderes Erlebnis ist der Mahane Yehuda Markt, eine schmale Gasse, in der Unmengen frisches Obst, Gemüse, Öle, Gewürze und vieles mehr verkauft wird. Von allen Seiten rufen die Händler und preisen ihre Ware an, es ist ein lautes Durcheinander und ein Wirrwarr an bunten Farben und unterschiedlichen Gerüchen.
Die Neustadt Jerusalems wird hauptsächlich von Juden bewohnt. Die ersten Siedlungen entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Eine der bekanntesten Siedlungen ist Mea Shearim. Hier wohnen überwiegend ultraorthodoxe Juden, die kein Hebräisch, sondern Jiddisch sprechen, das dem Deutschen sehr ähnlich ist. Auffallend ist auch die Kleidung der streng Gläubigen: Die Männer tragen hier schwarze lange Mäntel und große pelzbesetzte Hüte, und auch die Schläfenlocken machen sie unverkennbar.
In der Neustadt befinden sich viele Museen, u.a. auch das größte Museum der Stadt, das Israel-Museum. Darüber hinaus liegt hier auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sowie die Knesset, das Parlamentsgebäude des Staates Israel.